Die LAK Bayern setzt sich für die flächendeckende Etablierung des offenen Publikationsmodells „Open Access“ ein.
Open Access bezeichnet den freien Zugang zu wissenschaftlichen Veröffentlichungen sowie deren Publikation unter einer freien Lizenz. Die Veröffentlichung unter Open Access Bedingungen führt nachweislich zu besserer Sichtbarkeit von Forschung1 sowie einem partizipativeren Zugang aller Gesellschaftsmitglieder zu wissenschaftlichen Erkenntnissen. Forschung, die an staatlichen Hochschulen stattfindet und damit aus öffentlichen Geldern subventioniert wird, sowie deren Ergebnisse müssen der Gesellschaft mit den minimal möglichen Hürden zugänglich gemacht werden. Auch ist es nicht nachvollziehbar, warum der Zugang zu primär aus öffentlichen Geldern finanzierten Forschungsergebnissen durch entsprechende Verlagslizenzierungen erneut für die Mitglieder der Hochschule aus Steuergeldern „freigekauft“ werden muss.
Auch die Qualität der Studienbedingungen an den jeweiligen Hochschulen hängt von Umfang des vorhandenen Literaturzugangs ab. Insbesondere kleinere Hochschulen verfügen häufig nicht über die finanziellen Mittel, um ihren Studierenden den Zugang zu allen in ihrem Fachgebiet relevanten Veröffentlichungen zu ermöglichen. Open Access Publikationen, die sich einer einseitigen Verwertungslogik der Verlage entziehen, schaffen somit einen wesentlichen Beitrag für gleichsam hochwertige Studienbedingungen in der Stadt sowie auf dem Land.
Als Handlungsimpulse fordert die LAK Bayern daher die bayerischen Hochschulleitungen auf Open Access in der strategischen Ausrichtung der Hochschule zu berücksichtigen und in Absprache mit den jeweiligen Hochschulbibliotheken damit ihren forschenden Mitgliedern das Publizieren unter Open Access Bedingungen zu erleichtern. Das Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst sehen wir in der Pflicht eine bayernweite Open Access Strategie unter der Beteiligung aller Stakeholder zu erarbeiten, die den globalen und kostenfreien Zugang zu sowie die Nutzbarkeit von öffentlich finanzierten wissenschaftlichen Publikationen ermöglicht. Mögliche Bestandteile dieser Strategie können die Schaffung einer zentralen Beratungsstelle für Open Access sowie die Einrichtung eines Publikationsfonds, der anfallende Kosten für Open Access Veröffentlichungen abfedert2, sein.
1 Björk, B.-C. & Solomon, D. (2012). Open access versus subscription journals: a comparison of scientific impact. BMC medicine, 10 (73). doi:10.1186/1741–7015–10–73.
2 Aktuell ist die Veröffentlichung unter Open Access-Bedingungen in der Regel mit einer hohen Einmalzahlung an den entsprechenden Verlag verbunden, da dieser mit der Lizenzierung der Publikation selbst keine weiteren Einnahmen erzielt.
Position
Landes-ASten-Konferenz Bayern
c/o Studierendenvertretung der LMU
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80802 München