Die Bayerische Landesstudierendenvertretung begrüßt den Start des Deutschlandtickets zum 1. Mai. Dieser Schritt unterstreicht das Bemühen, den öffentlichen Nahverkehr in Deutschland weiter auszubauen und attraktiver zu gestalten.
„Durch die Einführung des kürzlich beschlossenen Ermäßigungstickets (29-Euro-Ticket) in Bayern für Studierende und Auszubildende ab dem Wintersemester 2023/24 geht unser Bundesland dankenswerterweise noch einen Schritt weiter. Wir begrüßen diese Stärkung der studentischen Mobilität und des Wissenschaftsstandorts Bayern.“, betont Annabel Wolter, Sprecherin der Bayerischen Landesstudierendenvertretung.
Insbesondere auch die geplanten “Upgrade”-Regelung für bestehende Semester-Tickets sind beim 29-Euro-Ticket gut geplant. Im Hinblick auf das bald startende Deutschlandticket gibt es hier in vielen Bayerischen Gegenden aber noch Nachbesserungsbedarf.
„Das 29-Euro-Ticket ist eine Zeitenwende für die studentische Mobilität. Wir wünschen uns von der Politik, das Deutschlandticket und das Ermäßigungsticket zu verstetigen, um langfristig nachhaltigere Mobilität zu fördern und den Studierenden sowie Auszubildenden eine attraktive und kostengünstige Möglichkeit zur Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs zu bieten.”, äußert Michael Ruppert, Sprecher der Bayerischen Landesstudierendenvertretung.
Die Bayerische Landesstudierendenvertretung und die Bayerischen Studierendenwerke fordern daher eine einheitliche Regelung zur Anrechnung von bereits gezahlten Semesterticket-Kosten auf das zum ersten Mai eingeführte Deutschlandticket. Aktuell ist es Studierenden in vielen Verkehrsverbünden nicht möglich, die Kosten ihres Semestertickets auf das Deutschlandticket anzurechnen. Als Resultat müssen betroffene Studierende sowohl die 49 Euro im Monat für das neue Ticket bezahlen als auch die Kosten ihres Semestertickets tragen, die im Semesterbeitrag enthalten sind, wenn sie das Deutschlandticket nutzen wollen.
Diese Problematik wurde bisher lediglich im Regensburger Verkehrsverbund (RVV), in Teilen des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN) und im Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) gelöst. Diese Verkehrsverbünde umfassen insgesamt 54% aller bayerischen Studierenden.
“Diese Situation führt in diesem Semester zu einer zusätzlichen finanziellen Belastung für viele Studierende im Vergleich zu anderen Bevölkerungsgruppen. Deshalb fordern wir eine schnelle, praktikable und unbürokratische Lösung in den Verkehrsverbünden und ‑betrieben in ganz Bayern“, unterstreicht Torsten Utz, Sprecher der Bayerischen Landesstudierendenvertretung.
Trotz der vielversprechenden Ankündigung des Vorsitzenden der Verkehrsministerkonferenz, Krischer, hat sich der Wunsch, Studierenden eine “Upgrade”-Regelung zum Deutschlandticket anzubieten [1], bisher nicht erfüllt.
Die Bayerischen Studierendenwerke warten auf eine Regelung der Bayerischen Staatsregierung.
Josef Tost, Sprecher Bayerischen Studierendenwerke und Geschäftsführer des Studentenwerks Oberfranken, ergänzt: „Die Semestertickets sind ein wichtiger Bestandteil der Mobilität für unsere Studierenden. Gleichzeitig sind die Semestertickets aber auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eine erhebliche finanzielle Belastung für die Studierenden. Es ist deshalb unklar, aus welchen Gründen eine Anrechnung der Kosten für die Semestertickets beim Kauf eines Deutschlandtickets vorerst nicht in Ansatz gebracht werden kann. Es wäre Aufgabe der politisch Verantwortlichen, hier zeitnah eine Lösung zur finanziellen Entlastung der Studierenden anzubieten.“
Für Rückfragen oder weitere Informationen steht die Bayerische Landesstudierendenvertretung gerne zur Verfügung.
[1] https://www.deutschlandfunk.de/studierende–erhalten–bei–49–euro–ticket–ermaessigung–102.htmlPressemitteilung
Landes-ASten-Konferenz Bayern
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