Von Ukrai­ne bis Nach­hal­tig­keit. Das sind die Themen auf der größ­ten Sitzung der baye­ri­schen Studie­ren­den­ver­tre­tun­gen im Jubi­lä­ums­jahr der LAK Bayern

Am 03.04. war es wieder so weit. Studie­ren­den­ver­tre­tun­gen aus ganz Bayern kamen im baye­ri­schen Land­tag zusam­men und disku­tier­ten zu unter­schied­li­chen baye­ri­schen Belan­gen.Jedes Jahr wird die baye­ri­sche Landes­stu­die­ren­den­ver­tre­tung (LAK Bayern) für eine ihrer Sitzun­gen von einer Land­tags­frak­ti­on in das Maxi­mi­lia­ne­um einge­la­den. Dieses Jahr konn­te zusam­men mit FDP-Frak­­ti­on eine Sitzung mit über 130 Studierendenvertreter*innen aus 27 Hoch­schu­len im Baye­ri­schen Land­tag veran­stal­tet werden.

„Es war mir eine große Freu­de, die LAK Bayern, zusam­men mit der FDP-Frak­­ti­on, in den Baye­ri­schen Land­tag einla­den zu dürfen und so meine Wert­schät­zung ausdrü­cken zu können. Die Wich­tig­keit der LAK kann ich nicht oft genug hervor­he­ben. Es ist immer wieder toll zu sehen, wie viel Enga­ge­ment jeder Einzel­ne der Dele­gier­ten mitbringt. Beson­ders beein­druckt hat mich die Band­brei­te an viel­fäl­ti­gen Themen, die auf der Tages­ord­nung stan­den. Von der Nach­hal­tig­keit und Klima­schutz an Hoch­schu­len über die Hoch­schul­no­vel­lie­rung bis hin zum natür­lich gera­de aktu­ells­ten Thema, der Aufnah­me und Einglie­de­rung geflüch­te­ter ukrai­ni­scher Studie­ren­der. Alles in allem war es rund­um eine tolle Veran­stal­tung!“, meint Dr. Wolf­gang Heubisch, hoch­schul­po­li­ti­scher Spre­cher der baye­ri­schen FDP-Frak­­ti­on und stv. Vorsit­zen­der des Ausschus­ses für Wissen­schaft und Kunst.

Diese Sitzung war aus mehre­ren Grün­den beson­ders. Es war die erste Sitzung des frisch gewähl­ten Sprecher*innenteams und seit Pande­mie­be­ginn die erste wieder komplet­te Präsenz­sit­zung. Außer­dem konn­te die Sitzung dies­mal auch per Live­stream verfolgt werden. Neben Dr. Heubisch, waren auch Prof. Dr. Maria Prysh­lak, Rekto­rin der Ukrai­ni­schen Frei­en Univer­si­tät München (UFU), Yani­na Lipski, Kanz­le­rin der UFU und Landes­stu­die­ren­den­ver­tre­ter aus Bran­den­burg und Thürin­gen anwe­send. Somit konn­te auch im Rahmen des 20-jähri­­gen Jubi­lä­ums der LAK Bayern eine aufre­gen­de und span­nen­de Sitzung durch­ge­führt werden.

Die Folgen des Angriffs­kriegs auf die Ukrai­ne beschäf­tig­ten die Studie­ren­den am Sonn­tag sehr. Auch in Bayern kommen vom Krieg Betrof­fe­ne an. Ehren­amt­li­che studen­ti­sche Initia­ti­ven enga­gie­ren sich seit Kriegs­be­ginn für ihre Mitstu­die­ren­de. Eine beson­de­re Posi­ti­on nimmt dabei die Freie Ukrai­ni­sche Univer­si­tät München (UFU) als welt­weit einzi­ge ukrai­ni­sche Exil­uni­ver­si­tät ein. 

Im Laufe der Sitzung rich­te­te auch eine Studen­tin der Ukrai­ni­schen Frei­en Univer­si­tät ihr Wort an die Dele­gier­ten. Ihre persön­li­che Geschich­te mit Kriegs­be­ginn in der Ukrai­ne und der Ankunft an der Ukrai­ni­schen Frei­en Univer­si­tät beweg­te die Studie­ren­den sehr. Dafür erhielt sie Stan­ding Ovations von allen Anwesenden.

Lena Härtl, Spre­che­rin der Landes­stu­die­ren­den­ver­tre­tung, fasst die bewe­gen­de Situa­ti­on zusam­men: “Nach solchen Worten fühlt sich vieles, was wir leis­ten können, so klein an. Wir bewun­dern den Mut der ukrai­ni­schen Studie­ren­den in dieser Krise und wir danken allen Vertreter*innen der Ukrai­ni­schen Frei­en Univer­si­tät, dass sie heute die Zeit und die Kraft gefun­den haben, uns von ihren Einbli­cken zu berichten.” 

“Das was wir tun können, tun wir gern. Wir danken den Studie­ren­den der Students for Ukrai­ne Munich und weite­rer Initia­ti­ven aus ganz Bayern für ihr ehren­amt­li­ches Enga­ge­ment. Seien es die Orga­ni­sa­ti­on von Sach­spen­den, Kund­ge­bun­gen oder die Vermitt­lung von drin­gend benö­tig­ten Wohnun­gen, die baye­ri­schen Studie­ren­den packen mit an und zeigen ihre Soli­da­ri­tät.”, ergänzt Johan­na Weid­lich, Spre­che­rin der Landesstudierendenvertretung.

Die ukrai­ni­schen Studie­ren­de, die heute nach Bayern kommen, benö­ti­gen finan­zi­el­le und gesell­schaft­li­che Unter­stüt­zung. Es ist sehr wich­tig, dass sie einen Platz im Leben, eine Stabi­li­tät und ein Gefühl der studen­ti­schen Gemein­schaft bekom­men.  Vielen Dank LAK-Bayern für Ihre Soli­da­ri­tät! Vielen Dank für Ihre wunder­vol­len Initia­ti­ven, um Hilfe für Studie­ren­den zu ermög­li­chen!”, bestärkt Prof. Dr. Maria Prysh­lak, Rekto­rin der Frei­en Ukrai­ni­schen Universität. 

“Bereits zu Kriegs­be­ginn gab es an vielen baye­ri­schen Hoch­schu­len Hilfs­ak­tio­nen für vom Krieg Betrof­fe­ne. Die baye­ri­sche Landes­stu­die­ren­den­ver­tre­tung hat diese gesam­melt auf ihrer Website und Insta­gram zusam­men­ge­stellt. Heute freut es uns, dass wir mit einer eige­nen Arbeits­grup­pe den Erfah­rungs­aus­tausch und die Syner­gien der einzel­nen Aktio­nen zentral bündeln konn­ten.”, erläu­tert Tors­ten Utz, Spre­cher der baye­ri­schen Landes­stu­die­ren­den­ver­tre­tung. Zudem soll die Arbeits­grup­pe die hoch­schul­po­li­ti­schen staat­li­chen Maßnah­men verfol­gen und daraus mögli­che Forde­run­gen der baye­ri­schen Landes­stu­die­ren­den­ver­tre­tung erar­bei­ten. Die Ergeb­nis­se der Arbeits­grup­pe werden wie die Samm­lung der bisher bekann­ten Initia­ti­ven an baye­ri­schen Hoch­schu­len auf der Website lak​.bayern/​u​k​r​a​i​n​e​h​i​l​fe/ veröffentlicht. 

Ein weite­rer Themen­schwer­punkt der Sitzung war die Nach­hal­ti­ge Trans­for­ma­ti­on an Hoch­schu­len. In dem neu erar­bei­te­ten Posi­ti­ons­pa­pier “Nach­hal­ti­ge Trans­for­ma­ti­on” wird die Nach­hal­tig­keit nicht nur als Zukunfts­vi­si­on gese­hen, sondern auch als entschei­den­der Baustein im gesell­schaft­li­chen Auftrag der baye­ri­schen Hoch­schu­len. Ausge­ar­bei­tet wurde der Antrag, welcher außer­dem auf unse­rer Website (www​.lak​.bayern) verfüg­bar ist, von der Arbeits­grup­pe Nachhaltigkeit. 

“Mit unse­rem Papier skiz­zie­ren wir Wege, um auch die baye­ri­schen Hoch­schu­len bis 2030 klima­neu­tral zu machen. Das ist ein wich­ti­ger Schritt ganz im Sinne des baye­ri­schen Hoch­schul­ge­set­zes. Hoch­schu­len nehmen im Bereich der Nach­hal­tig­keit einen beson­de­ren gesell­schaft­li­chen Platz ein. Sie bilden die zukünf­ti­gen Gene­ra­tio­nen aus, forschen an den Tech­no­lo­gien von morgen und ermög­li­chen den gesell­schaft­li­chen Trans­fer.”, kommen­tiert Lena Härtl.

Außer­dem wurde auf das kommen­de Event der Public Clima­te School verwie­sen, welches vom 16. bis 20. Mai 2022 via Live­stream und bei dezen­tra­len Veran­stal­tun­gen statt­fin­det, einge­gan­gen und welches eine Woche Klima­bil­dung für alle verspricht. 

Auch in ande­ren Berei­chen steht der baye­ri­schen Hoch­schul­land­schaft ein Umbruch bevor. Mit dem Wech­sel an der Spit­ze des Staats­mi­nis­te­ri­ums wird die lange vorbe­rei­te­te Novel­lie­rung des Hoch­schul­ge­set­zes wieder vorangetrieben. 

“Das Gesetz schreibt wich­ti­ge Meilen­stei­ne der Zukunft fest. Mit dem Kaska­den­mo­dell wird ein großer Schritt in Rich­tung Gleich­stel­lung der Geschlech­ter inner­halb der Hoch­schu­len getan. Auch die Karrie­re­zen­tren für den Mittel­bau sind ein Garant für die Zukunft des baye­ri­schen Hoch­schul­sys­tems.”, erläu­tert Tors­ten Utz.

“Außer­dem ist das Gesetz auch für uns als Landes­ver­band von beson­de­rer Bedeu­tung. Nach zwan­zig Jahren konstruk­ti­ver und wert­vol­ler Arbeit wird die Landes­stu­die­ren­den­ver­tre­tung nun auch im Gesetz fest­ge­schrie­ben. Damit erhal­ten wir ein festes Anhö­rungs- und Infor­ma­ti­ons­recht und können unse­re Arbeit auch lang­fris­tig verste­ti­gen.”, erklärt Johan­na Weidlich.

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