Nur Bayern und Niedersachsen halten trotz zahlreicher Proteste der Studierenden an Studiengebühren fest. Doch nun scheint auch die bayerische Landesregierung umzudenken. Ministerpräsident Seehofer stellte die Studiengebühren und die intransparente Verwendung öffentlich in Frage.
“Von dieser Meldung und dem Richtungswechsel der schwarz-gelben Regierung waren wir sehr überrascht, begrüßen aber den Schritt in die richtige Richtung.” so Christian Zwanziger, Sprecher der Landes-ASten-Konferenz Bayern. Die Studierenden kämpfen schon seit Einführung der Gebühren gegen deren Erhebung. “Studiengebühren sind sozial selektiv und unsozial. In vielen Fällen werden sie außerdem nicht, wie eigentlich beabsichtigt, für die Verbesserung der Studienbedingungen, sondern für die Aufrechterhaltung des Status Quo, ausgegeben. Dies prangern wir Studierenden schon lange an, zuletzt sind wir im Mai gegen Studiengebühren auf die Straße gegangen.” führt Hannah Klein, ebenfalls Sprecherin der LAK Bayern, aus.
Die Generalsekretärin der FDP, Miriam Gruß betonte gestern, sich für eine kostenfreie Bildung in Bayern einsetzen zu wollen. Dabei wäre laut Gruß eine Abschaffung der Studiengebühren noch in dieser Legislaturperiode ein wichtiger Schritt. Die LAK begrüßt die Abkehr von den Studiengebühren und hofft auf baldige Diskussion über die Ausgestaltung der Abschaffung. “Bei einer Abschaffung der Studiengebühren ergeben sich natürlich einige Fragen, die geklärt werden müssen. Studiengebühren sind derzeit ein wichtiger Haushaltsposten für jede Hochschule, die Abschaffung der Gebühren muss deshalb mit gleichzeitiger vollständiger Ausfinanzierung durch den Freistaat erfolgen.” so Zwanziger. Studiengebühren zahlen zu müssen, ist für viele Studienanfänger ein ausschlaggebendes Argument, nicht in Bayern zu studieren. Besonders nachdem jetzt auch Baden-Württemberg die Studiengebühren abgeschafft hat, ist es in Bayern unabdingbar sich ebenfalls darüber Gedanken und damit Bayern studierendenfreundlicher zu machen.
“Wir begrüßen die Diskussion über die Abschaffung der Studiengebühren. Das zeigt uns, dass unsere Proteste und Hinweise auf mangelnde Transparenz sowie Fehlverwendungen nun beachtet werden. Wir hoffen auf ein positives Ende der Diskussion und eine baldige Abschaffung der Gebühren in Bayern. Diesen Prozess werden wir sehr aufmerksam verfolgen und begleiten.” ergänzt Hannah Klein.
Die Landes-ASten-Konferenz (LAK), der Zusammenschluss bayerischer Studierendenvertretungen, tagt etwa einmal im Monat, um sich über hochschulpolitische Themen abzustimmen und vertritt die Interessen und Belange der bayerischen Studierenden, beispielsweise gegenüber dem Wissenschaftsministerium und Hochschulverbänden.
Pressemitteilung
Landes-ASten-Konferenz Bayern
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